Wie kann man das Immunsystem von Kindern stärken?
Viele Eltern fürchten sich vor dem Ende der Ferien, wenn der Nachwuchs wieder in den Kindergarten geht und mit den neuen Keimen der anderen Kinder in Kontakt kommt. Da Kinder schneller engen körperlichen Kontakt miteinander kommen und vieles in den Mund nehmen und anfassen, werden sie jeden Tag mit einer erheblichen Menge an Erregern konfrontiert.
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass Kinder viel häufiger krank sind als Erwachsene. Ihr Immunsystem ist noch nicht ganz entwickelt und damit sie mit den vielen täglichen Herausforderungen gut umgehen können, brauchen sie ein starkes Immunsystem.
Das beruht wie bei uns Erwachsenen grundlegend auf einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung im Freien und genügend Schlaf.
Da Kinder allerdings viel mehr Schlaf brauchen als Erwachsene, sollte man auf diesen letzten Aspekt ein besonderes Augenmerk legen.
"Gebt den Kindern Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe,
dann stellen sich die guten Manieren ganz von selbst ein."
Astrid Lindgren
Die kindliche Immunabwehr
Im Grunde genommen funktioniert das Immunsystem bei Kindern nicht anders als bei Erwachsenen und sie haben ähnliche Bedürfnisse, um es aktiv und gesund zu halten.
Der wichtigste Unterschied im Bezug auf die Immunabwehr bei Kindern besteht in ihrer noch wenig entwickelten unspezifischen Immunabwehr.
Im Allgemeinen unterscheidet man das Immunsystem nämlich in zwei Teile: Die spezifisiche Immunabwehr ist jedem Menschen angeboren und funktioniert direkt ab dem Zeitpunkt der Geburt.
Im Wesentlichlichen sind es hier die Haut als wichtige Barriere gegen Erreger sowie die Schleimhäute im Inneren des Körpers, die die Abwehrarbeit leisten.
Die unspezifische Immunabwehr dagegen muss erst im Laufe des Lebens erworben werden. Das findet vor allem in den ersten Lebensjahren statt und ist der Grund, warum Kinder viel häufiger krank werden als Erwachsene.
Damit die erworbene Immunantwort sich entwickeln kann, brauchen Kinder allerdings Zeit und immer wieder die Gelegenheit, mit Erregern in Kontakt zu kommen, um ihr Immunsystem zu trainieren.
Während gute Hygiene wichtig ist, können ständiges Desinfizieren und übertriebene Sauberkeit in der frühen Kindheit also auch das Abwehrsystem des Kindes schwächen.
Das A und O der Gesundheit: eine gute Ernährung
Ein wichtiger Teil der menschlichen Immunabwehr findet im Darm statt, denn hier befindet sich ein Großteil aller Immunzellen. Deshalb ist es für ein gutes Immunsystem bei Kindern äußerst wichtig, auf die ausreichende Aufnahme von Ballaststoffen zu achten, die zum Beispiel in Obst und Gemüse enthalten sind. Sie stärken insgesamt das Darmmikrobiom und sorgen neben einem aktiven Immunsystem gleichzeitig auch noch für eine gute, problemfreie Verdauung.
Außerdem sollte die Ernährung bei Kindern ausgewogen und vielfältig sein. Neben frischem Obst und Gemüse sollten darin Vollkornprodukte, ausreichend Eiweiße sowie gesunde Fette ihren festen Platz haben.
Gleichzeitig braucht das kindliche Immunsystem eine stetige Zufuhr an Vitaminen und Spurenelementen. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die Vitamine A, B6, B12, C und D sowie Zink, Kupfer, Selen und Eisen.
Ist ein Kind ständig krank und es besteht ein Verdacht auf Vitaminmangel, kann man das bei der behandelnden ÄrztIn oder HeilpraktikerIn überprüfen lassen.Zu einer guten Ernährung gehört auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Wer viel frisches Obst und Gemüse isst, nimmt meist schon darüber eine Menge Flüssiges auf. Trotzdem sollten alle Kinder ausreichend Wasser oder ungesüßte Getränke wie Tees zu sich nehmen. Besonders im Herbst und Winter, wenn die warme Heizungsluft unsere Haut und Schleimhäute besonders austrockent und damit weniger widerstandsfähig macht, sollte man das Trinken nicht vergessen und Kinder immer wieder dazu ermuntern.
Denn unsere Schleimhäute stellen einen wichtigen Teil unseres angeborenen Immunsystems dar und können Bakterien und Viren nur dann effektiv abwehren, wenn ihre Oberfläche stets feucht und schleimig ist.
Kinder brauchen Schlaf
Ein neues Spielzeug, aufregender Besuch oder ein Film - es gibt so vieles, was Kinder vom Schlafen abhalten kann. Die stimulierende Außenwelt hat sie völlig in ihrem Bann und sie merken dabei nicht, wie müde sie eigentlich sind. Dabei brauchen vor allem kleine Kinder eine ganze Menge Schlaf, um gesund und aktiv zu sein. Auch für ihr Immunsystem spielt die nächtliche Erholung eine wichtige Rolle. Denn in dieser Zeit läuft die Bildung von Antigenen auf Hochtouren und das sogenannte immunologische Gedächtnis wird trainiert. Dabei handelt es sich um Immunzellen, die bereits mit bestimmten Erregern in Kontakt waren und diese unschädlich machen konnten.
Anschließend verbleiben sie im Körper, speichern die Informationen über den erfolgreich abgewehrten Erreger und können somit anderen Immunzellen helfen, diesen beim nächsten Mal schneller zu erkennen und zu bekämpfen. Abhängig vom Alter des Kindes kann das Schlafbedürfnis stark varriieren. Während Babys in den ersten drei Lebensmonaten noch jeden Tag zwischen 16 und 18 Stunden schlafen sollten, fällt das Schlafbedürfnis mit wachsendem Alter immer weiter ab. Aber auch mit sechs Jahren sollten Kinder immer noch jede Nacht zu elf Stunden Schlaf kommen, was erheblich mehr als bei einem Erwachsenen ist.
Bewegung im Freien
Um die Immunabwehr der Kinder zu stärken und sie widerstandsfähiger gegen fremde Erreger zu machen, sollte man jeden Tag ein paar Stunden an der frischen Luft verbringen.
Auf diesem Grundsatz bauen auch sogenannte Waldkindergärten auf, bei denen die Kinder bei jedem Wetter sommers wie winters den Tag draußen verbringen und in der Natur spielen und toben können.
Das wechselhafte Wetter und der Kontakt mit Nässe und kalter Luft härtet die Immunabwehr der Kinder ab und die körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und die Wirkung der Abwehrzellen.
In Wald und Wiesen kommen Kinder außerdem auch mit immer neuen Erregern in Kontakt und trainieren so zusätzlich ihr Immunsystem.
Gleichzeitig findet die wichtige Interaktion ihrer Haut mit dem Licht der Sonne statt, durch die ihr Körper eigenes Vitamin D bilden kann.
Vor allem in den dunklen Wintermonaten leiden viele Kinder, die zu viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, an einem immunschwächenden Vitamin D-Mangel. Das einfache und effektive Mittel dagegen heißt Toben im Park! .
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Angemessene Händehygiene
Wenn die berühmten Kinderkeime im Kindergarten grassieren und die Erkältungssaison in vollem Gange ist, kann man vielen Erkrankungen vorbeugen, indem man auf regelmäßiges Händewaschen bei Kindern achtet.
Hier sollte unbedingt ein Gleichgewicht zwischen einem sauberen Umfeld und häufigem Händewaschen auf der einen Seite und einem ausreichenden Training des kindlichen Immunsystems auf der anderen Seite gefunden werden.
Gleichzeitig sollten wir den Kindern die Chance nicht nehmen, ihr Immunsystem fit zu halten und von täglich neuen Erregern zu lernen, um ihre erworbene Immunantwort für das spätere Leben auszubauen.
Fazit
Bekommen Kinder ausreichend Schlaf, genug Bewegung in der Natur und ernähren sich gesund, haben sie die besten Voraussetzungen, ein starkes und effektives Immunsystem zu entwickeln.
Oft wird in Kindergärten schon sehr auf die Bewegung im Freien geachtet. Wer seinem Kind aber zusätzlich etwas Gutes tun will, sollte dafür sorgen, dass es jeden Tag ein bis zwei Stunden in einem natürlichen Umfeld verbringt.
Dabei kann es in direkten Kontakt mit dem Sonnenlicht kommen und sich so richtig austoben. Das sorgt für guten Schlaf, stärkt das Immunsystem und fördert gleichzeitig die körperliche und motorische Entwicklung des Kindes.
Erkältung Ade!